[Muss sie alle fangen: Teil 2] Wie ich endlich meinen Pokedex komplettiere(n will) – Gen 1

von retrodadler

Teil 2 – Die Jagd beginnt: Switch-Training bis zum Aderlass

 

(Wer das hier liest, dem werden sich keine neuen Informationen zu diesem Spiel offenbaren. Mir geht es vielmehr um einen subjektiven Einblick, der etwas darüber verrät, was es rund zwanzig Jahre nach Erst-Release der Pokemon-Spiel zu beachten gilt, wenn man seinen Pokedex zu komplettieren versucht. Spoiler-Alarm: Es gibt sinnvollere Dinge, die man mit seiner Zeit anstellen kann.)

Ich fasste den Entschluss, mich auf die Suche nach allen Pokemon zu begeben, mit einem Spielstand in der Hand, der das Ende einer erfolgreichen Nuzlocke-Challenge beinhaltete. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich rund 20 Pokemon gefangen und – was noch wichtiger ist – das Spiel bereits durchgespielt. Mew zu fangen – so ist zumindest mein Kenntnisstand – ist damit bereits unmöglich, weshalb sich die Suche zwangsweise auf 150 Pokemon beschränken wird. Doch das ist okay: Immerhin spüre ich gewissermaßen den Empfindungen meines 14-Jährigen Ichs nach, das sich maßlos darüber ärgerte, dass sich der LKW in Orania City nicht via Stärke verschieben lassen will. Mew gab es für den adoleszenten Burschen nicht – und das soll auch für sein Alter(nendes) Ego gelten.

 

Orania City

 

Schlimmer nimmt sich die Tatsache aus, dass Lavados nicht mehr auffindbar ist. Während meiner Nuzlocke-Challenge müssen mir die Erfahrungspunkte wichtiger gewesen sein, weshalb ich das legendäre Flug/Feuer-Pokemon besiegte. Warum ich keinen neuen Spielstand startete, ist schnell erklärt: Ich begann meine Jagd zum Zeitvertreib. Erst als ich bereits über 50 oder 60 Pokemon im Pokedex hatte, wallte in mir der irrsinnige Wunsch auf, es wirklich durchzuziehen.

Zu diesem Zeitpunkt lagen schon Stunden des Switch-Trainings hinter mir. Dank Seiten wie Pokewiki ist es ein Leichtes, herauszufinden, wo man die leicht fangbaren Monster in Kanto antrifft. All die Rettans und Taubsis und Ponitas, die für diese Challenge nötig sind, fängt man vergleichsweise leicht. Durch das wiederholte Besiegen der Top Vier sammelt man die nötigen Erfahrungspunkte, um durch simple Entwicklung einen Pokedex-Eintrag nach dem nächsten zu erhalten.

Das machte sogar Spaß, da meine Nuzlocke-Pokemon alles andere als overlevelt waren. Es war ein netter Zeitvertreib, wobei mir zuvor nie aufgefallen war, wie ekelhaft Top-Vier-Mitglied Agathe bei Switch-Trainingssessions sinnvoll zu besiegen ist. Sie wechselt mit Vorliebe ihre Geister- und Giftpokemon aus, wodurch es schwierig ist, Erfahrungspunkte für die hochzulevelnden eigenen Pokemon abzugraben. Ich muss sie zudem mit meinem Rizeros attackieren, welches durch seine magere Initiative stets den Erstschlag kassiert: Konfusstrahl, Giftattacken, Hypnose. *sigh* Irgendwann ging ich dazu über, Agathe beim Switch-Training auszulassen und sie mit Erdbeben dem erdbodengleich zu machen. Zwei Ausnahmen gilt es zu beachten: 1. Golbat, da es immun gegen Erdbeben ist. 2. Level 60 Gengar, ihr letztes Pokemon. Da kann sie nicht mehr auswechseln, und es gibt die meisten EPs. Auf den EP-Teiler verzichtete ich übrigens, da ich lange, lange Zeit zwingend vier starke Pokemon brauchte, um ohne Einsatz zu vieler Heilitems sicher ins Ziel zu kommen. Diese sind:

  • Garados (Surfer, Donnerblitz, Hyperstrahl, Biss)
  • Turtok (Surfer, Eisstrahl, Schädelwumme, Blizzard)
  • Ibitak (Fliegen, Himmelsstrahl, Erholung, Hypterstrahl)
  • Rizeros (Erdbeben, Toxin, Feuersturm, Stampfer)

Fett markierte ich die Attacken, die gegen die Top Vier und Blau tatsächlich nützlich sind. Bedenkt, dass es sich um meine Nuzlocke-Pokemon handelt. In meinem Team waren außerdem Sarzenia und Georok, die nur durch Tausch entwickelt werden können. Doch darauf kommen wir im nächsten (oder übernächsten) Teil zu sprechen.

Teil 3 – Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten